Mittwoch, 24. Juni 2009

24.06.2009 Mittwoch


Heute wird in der gesamten Marina tagsüber das Wasser abgestellt. Die letzten Tage war es sogar beim Duschen immer wieder rostig. Das werden sie aber kaum beheben. Am Morgen ist über uns tatsächlich blauer Himmel. Ringsum drängen sich jedoch die Wolken. Langwierigere Außenarbeiten wollen wir deshalb nicht beginnen. Die Scheibe der Luke unseres Bades wird neu eingeklebt. Ich muss sie nur an einer langen Seite mit dem Spatel aus dem alten Sika lösen. An den anderen drei Seiten geht sie ab, als ich dagegen drücke. Um die abzudichten half auch nichts, dass der Franzose von innen dick Sika draufgeschmiert hat. Dafür haben wir jetzt das Vergnügen, es von rahmen und Scheibe abkratzen zu dürfen. Aus dem Rahmen wird das alte Sika erst mit dem Stemmeisen, dann mit der Drahtbürste entfernt. Alles reinigen und mit Aceton entfetten, Rahmen abkleben und Sika drauf. Scheibe per Fußtritten auf den Rahmen pressen, Wasserkanister drauf, Sika mit alter Telefonkarte abstreichen, Klebeband entfernen. Hört sich doch schon richtig routiniert an, oder? Es bleibt spannend, ob das Wasser draußen bleibt.
Da der Tag noch lange ist sehe ich mich nach einem weiteren, harmlosen Projekt um. Der alte Dieseltank des nicht mehr vorhandenen Generators ist fällig. Als erstes wird das Rohr für die Zuluft entfernt. Es hing einfach so von der Decke. Von oben nach unten werden alle Verbindungsschläuche vom Tank gelöst, er selbst als nächstes losgeschraubt. Die kurz bange im Raum stehende Frage, ob er überhaupt durch die Luke passt, wird durch Nachmessen beantwortet. Er passt durch, wenn auch um 90° gekippt. Beim ersten Versuch, ihn von seinem Podest zu heben, dann die Überraschung. Er scheint noch voller Diesel zu sein, so schwer wie er sich anfühlt. Beim Abklopfen hat es ganz hohl geklungen. Hilft alles nix, der Tank muss geleert werden. Mit einer kleinen Handpumpe wird ein leerer Kanister gefüllt. Es sind nicht nur 20 Liter im Tank, wie der Franzose behauptet hat. Nachdem der zweite 25 Liter Kanister voll ist, ist die Handpumpe wegen zu kurzem Schlauch am Ende, der Tank aber noch lange nicht leer. Da es eh zu regnen beginnt, wird weiteres auf morgen verschoben. Bleibt die Frage, wohin mit mindestens 75 Litern Jahre alten Diesels unklarer Herkunft. Auf jeden Fall kommt es von jenseits des Atlantiks.
Bild des Tages: In die Röhre kucken

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