Vor dem Schlafengehen musste ich einem üblen Verdacht auf
den Grund gehen. Unser Energieproblem könnte ja an den Batterien liegen. Das
konnte ich mir allerdings nicht vorstellen, da ja der Landstromregler
ausreichend Strom zur Verfügung stellen sollte. War aber nicht so. Als ich den
Regler aus steckte, saßen wir im Dunklen. Bei Taschenlampenlicht wurde eine
Batterie nach der anderen von ihren Kabeln befreit und gemessen. Drei hatten
gerade mal 8 Volt. Etwas wenig… Um über die Nacht zu kommen schalteten wir die
guten zusammen und der Kühlschrank tat sich etwas leichter.
Am nächsten Tag werden zwei Waschmaschinen befüllt und zwei
Batterien entsorgt. Zwei haben 12 Volt, zwei 10 Volt. Bei Saki sind die
Batterien billiger als beim SVB. Er hat eine ausreichende Zahl auf Lager. Der
Umbau ist für morgen geplant.
Die rechte Bugkammer wird wieder einmal geleert. Der Spinaker
wandert unters Schiff. Er wird dieses Jahr eher nicht zum Einsatz kommen, wie
in den fünf Jahren zuvor. Die „kleinere“ Rettungsinsel wird aus ihrer
Backskiste geholt. Ein schweres Teil, geschätzt 50 kg. Die entsprechende
Backskiste hat Franzmann nach unten versiegelt. Eigentlich sollte man im
Notfall an der Rückseite des Schiffes an einem Metallstab ziehen, eine Klappe
öffnet sich und die Rettungsinsel fällt raus. Oder wenn das Schiff durchkentert
kommt man immer noch an die Rettungsinsel ran. Nicht mit Franzmanns Lösung Erst
muss die Rettungsinsel raus, dann muss man die Klappe öffnen, dann kann man das
Brett nach unten entfernen (nach oben passt es nicht durch die Öffnung) und
dann kann man die Rettungsinsel wieder in die Kiste stecken und nach unten
rausfallen lassen. Davor steht die Öffnung der Klappe. Erst mit einem
Stemmeisen und einem Hammer lässt sich das Scharnier bewegen…
Unsere Nachbarn sorgen für Unterhaltung. Auf der
Dreckschleuder-Yacht ist eine russische Crew beschäftigt, zwei Kerle, zwei
Mädels. Einer der Burschen legt jedes Mal, wenn er das Schiff verlässt, eine
Schwimmwest an. Er hat wohl noch nicht bemerkt, dass das Schiff an Land steht.
Unser italienischer Schwesterprivilege aus Rom hat wie wir vor 2 Jahren
Probleme am Kiel-Rumpf-Übergang. Allerdings gravierender als wir. Bei uns waren
es unsichtbare Risse, durch die Wasser einsickerte. Bei ihm hat es den Kiel
mehrere Zentimeter in den Rumpf gedrückt. Scheint eine Privilege-Schwachstelle
zu sein. Auf der anderen Seite verlässt uns die Petrarka. Trotzdem bekomme ich
keine Internetverbindung zur Ionian Marina. Bleibt das Internet bei Panos,
kombiniert mit gewohnt gutem Essen. Diesmal gab es Rindfleisch in Senfsauce mit
Orange. Auf dem Rückweg werden wir erstmals von Mücken gestochen.
Wir haben den Eindruck, beiden Griechen ist jedes Jahr Wahl.
In der Nacht schallen wieder flammende Reden und einpeitschende Gesänge aus
Preveza zu uns herüber.
Bild des Tages: Rettungsinsel und ihr Aufbewahrungsort
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